Zuhause Ersatzlehrer spielen?

Im Unterricht wird erklärt, mit den Hausgaufgaben wird zuhause oder in der Ganztagsbetreuung geübt, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Hausaufgaben sind ein Dauerbrennerthema. Wenn die Kids nicht alleine mit den Hausaufgaben zurechtkommen, stundenlang sitzen oder trödeln, fragen sich Eltern dyskalkuler Schüler zurecht, wie die richtige Begleitung aussehen sollte.

Das Tempo im Unterricht der Grundschule ist bereits hoch, es wird bei Unverstandenem bei schwächeren Schülern zu wenig nachgefasst und neuer Unterrichtsstoff folgt. Bei rechenschwachen Schülern wird Unverstandenes eintrainiert, vor Klassenarbeiten in der Regel mit erhöhtem Übungsaufwand. Gerade die Eltern von rechenschwachen Kindern sind besonders bemüht, Hausaufgaben vollständig abzuliefern. Das geschieht oftmals, indem sie bei einer Fülle Lösungen vorgeben oder sich damit zufrieden geben, falsche Lösungen korrigieren. Dadurch gewinnt jedoch die Lehrkraft ein völlig falsches Bild und der Lerndruck wächst, bleibt doch auch bei den Kids die Unsicherheit, die Aufgaben alleine nicht selbständig lösen zu können.

Bei rechenschwachen Schülern sind die Aufgaben in schriftlichen Überprüfungen ständig falsch oder unvollständig.

Spätestens dann, wenn Kinder mit den Fingern rechnen, im Kopf rauf- und runterzählen, inhaltsleer reproduzieren, sollte der Kontakt zur Lehrkraft hergestellt werden, um Veränderungen zu bewirken. Es führt kein Weg daran vorbei, den neuen Lernstoff zu differenzieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass fehlende Grundlagen aufgearbeitet werden.

Im Rechentraining/-Therapie werden falsche Vorstellungen über Zahlen und Rechnen Fehlvorstellungen aufdeckt. Es geht gerade darum, mit der Methode des „lauten Denkens“ die Rechenwege und subjektiven Bewältigungsstrategien offenzulegen.

Zuhause sollten Eltern darauf achten, den Kindern sich nicht ständig ablenken können und für Ruhe am Arbeitsplatz sorgen.

Wenn Schüler inhaltsleer bei Hausaufgaben und schriftlichen Arbeiten inhaltsleer reproduzieren, sind die Fachlehrkräfte zu kontaktieren. im Gespräch sollte es für Eltern zunächst darum gehen, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Defizite bereits vorhanden und auf welchen Lern- und Wissensstand die Schüler tatsächlich stehen. Wo liegen die Ursachen begründet? Liegt eine Lernstörung vor? Ist die gewählte Schulform die richtige? Letztere stellt sich insbesondere dann, wenn sich keine zufriedenstellende Lösungen bei Gesprächen  herauskristallisieren.